Theater
Ludwig II. - Die volle Wahrheit
Georg Ringsgwandls Punkoper auf DVD (vergriffen)
Mitschnitt einer Aufführung im August 1999, Münchner Kammerspiele.
Uraufführung: 31.12.1998
Darsteller: Georg Ringsgwandl, Rufus Beck, Annika Pages, Jörg Hube, Wolfgang Menardi, Lena Schwarz, Arne Weinknecht, Marita Horwath, Johanna Krause, Marc Oliver Schulze, Jens Schnarre, Nuran Calis, Oliver Brunner, Tim Horath. Musiker: Frank Willis, Alex Klier, Stephan Holstein, Klaus Reichardt, Nick Woodland, Rich Laughlin. Musik: Georg Ringsgwandl, Parviz Mir-Ali. Text: Georg Ringsgwandl.
Bildformat: 4:3 Fernsehformat, Ton: Stereo, Laufzeit: 118:25 Min

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Hörbeispiel:

Ludwig Song, RealAudio

(2min 56sek, 1,057 MB)

Das hochoffizielle Protestschreiben der (Gugl-)Kapuzenmänner
31. Dezember 1998 in München, Maximilianstraße Premiere Ringsgwandl Ludwig II. “Die volle Wahrheit”
Aktionsmotto: Blasphemie

Die Guglmänner SM. König Ludwig II. sind über dieses Stück aufs tiefste beunruhigt. Gibt es für unseren König denn keine Ruhe? Wann hat diese unerträgliche Geschichts-(Ver)Fälschung ein Ende? Hat unser König das verdient?

Warum muß ein Mensch wie König Ludwig II. fortwährend in Klischeedarstellungen gepreßt werden. (Kini, Märchenkönig, Wiggerl, der närrische König, der Einsame, der Verschwender, der Selbstmörder, der Geisteskranke, der Schwächling, der Unglückliche). Keines dieser Attribute entspricht der Wahrheit. Die moderne Ludwigforschung zeigt den König in einem völlig anderen Licht.

Viel “Vergnügen” mit einem Stück, das davon lebt, die erhabenste, liebenswürdigste, freigiebigste, gebildetste und genialste Persönlichkeit, die Bayern hervorgebracht hat, in den Sumpf des Trivialen hinabzuziehen. Dieser Mensch hat für Kunst und Kultur mehr getan als all die Meister der seichten Unterhaltung zusammen; er hat das Genie Richard Wagner gerettet.

Unter dem Deckmäntelchen der Freiheit der Kunst soll hier mit einer seichten, trivialen und dümmlichen Masche Ludwig einmal mehr als Witzfigur gezeichnet werden. Ringsgwandl als Märchenkönig-Clown, Schloß Nymphenburg als herunter-gekommenes Prärie-Puff und van Gogh als farbenblinder Maler - dieses Stück ist mehr als ein Zerrspiegel der Wirklichkeit.

Wir appellieren an alle Menschen guten Willens: betrachten Sie dieses Stück kritisch, dulden Sie keine Verächtlichmachung des Bayernherrschers. Helfen sie mit, das Andenken und Vermächtnis unseres Königs in Ehren zu bewahren und es nicht durch geistlos-dümmliche Darstellung besudeln zu lassen.

Ein “Arzt” war es, der den König (ohne ihn je untersucht zu haben) für geisteskrank erklärte und so - bewußt oder unbewußt seinen Tod verursachte. Heute ist es wieder ein Arzt, der - daß der König tot ist, genügt ihm noch nicht - auch noch das Andenken des Königs zerstören muß. Zufall oder wohlkalkulierte Absicht?

Für jeden ehrlichen Bayern - aber auch für edel gesinnte Preußen - stellt sich die Frage: ist dieses Stück Blasphemie?

Wir werden es nicht zulassen, daß unser König, diese einzigartige Ikone bayerischer Kultur, in die Niederungen von seichtem Operettenkitsch hinabgezerrt wird.


Ringsgwandl König Ludwig - Musical am Schachen

schachen-event.pdf