Wühlhaufen - Gartenabfälle
Münchner Merkur, Mittwoch/Donnerstag 14./15. August

Lärm-Terror: Reinhard Mey gegen Nachbarn

„Irgendein Depp mäht immer“

Kampen/Sylt (dpa) - Der Liedermacher Reinhard Mey (59) hat sich mit den Nachbarn seines Hauses in Kampen auf Sylt angelegt und einen "ständigen Lärmterror" durch andauerndes Rasenmähen beklagt. "Irgendein Depp mäht immer", schimpfte der Barde in einem Leserbrief in der Lokalzeitung "Sylter Nachrichten", den auch die "Bild"-Zeitung jetzt aufgriff.

Mey ("Über den Wolken muss die Freiheit wohl grenzenlos sein" und "Es gibt keine Maikäfer mehr") klagt darüber, dass um ihn herum fast pausenlos lautstark die Rasenflächen gestutzt werden und regt "erweiterte Mäh-Schonzeiten" an. Er selbst lasse sein Gras zur schönsten Jahreszeit einfach wachsen und mähe erst im Spätsommer.

Auch den Begriff "Gartennazis" hatte Naturfreund Mey in Anlehnung an die Wortschöpfung des bayerischen Kabarettisten Georg Ringsgwandl in seinem am 5. August veröffentlichten Leserbrief verwendet. Diese seien "mit schwerem Gerät und unter Höllenlärm-Entwicklung damit beschäftigt, auf handtuchgroßen Grundstücken, kleinen unschuldigen Grashalmen den Garaus zu machen", schrieb Mey. Den Brief hatte der 59-Jährige gleichzeitig an die Gemeinde geschickt und diese unter anderem aufgefordert: "...beenden Sie diesen Rasenmäherkrieg".

Kampens Bürgermeisterin Ruth Sönksen wies am Dienstag die Vorwürfe des populären Mitbewohners im Friesendorf zurück. Es sei nicht festzustellen, dass außerhalb der üblichen Ruhezeiten gemäht werde, meinte sie. "In der Tat sind die Mähmaschinen, vor allem die der beauftragten Unternehmen, meist fürchterlich laut", räumte dagenen eine andere Kampener Hausbesitzerin ein.

Am Abend wollte sich der Kurausschuss des 350 Einwohner zählenden Nobelortes mit der Mäh-Attacke des Mitbürgers beschäftigen. Näheres stand bei Redaktionsschluss noch nicht fest.

Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung 18.08.02

Herr Mey, Frau Springer und die Gartennazis

Was in Kampen auf Sylt, dem Mekka der Zwei-Takt-Kantentrimmer, wirklich geschah / Ein Drama von Benjamin von Stuckrad-Barre

Es ist 8.30 Uhr, und auf Sylt ist die Welt nicht mehr in Ordnung. Die "Gartennazi"-Affäre um Liedermacher Reinhard Mey - nun wollen es ihm die Nachbarn auf der feinen Urlauberinsel zeigen. Mey hatte sie in einem offenen Brief als "Gartennazis" bezeichnet, weil sie ihn beim Komponieren ständig mit Rasenmäherlärm stören würden. "In schwarzen Shorts und Pulli kommt Reinhard Mey, hat sich beim Bäcker Brötchen und BILD gekauft." (BILD, 14. August)

Reinhard Mey nimmt die Gitarre vom Gepäckträger und singt: Er schloß die Türe hinter sich / Hängte Hut und Mantel in den Schrank, fein säuberlich / Setzte sich, "na, woll'n wir erst mal sehn, was in der Zeitung steht!" / Und da stand es fett auf Seite zwei: / "Gartennazis! Reinhard Mey!" / Er las den Text, und ihm war sofort klar / Eine Verwechslung, nein, da war kein Wort von wahr / Aber, wie kann etwas erlogen sein, was in der Zeitung steht? (Er legt die Gitarre in den Sandkasten.) Seit einer Woche suchen wir Erholung in unsrem Ferienparadies - vergeblich! In dieser Zeit waren jeden Tag um uns herum die Gartennazis mit schwerem Gerät und unter Höllenlärm-Entwicklung damit beschäftigt, auf handtuchgroßen Grundstücken kleinen, unschuldigen Grashalmen den Garaus zu machen.

Vor Meys Haus eine Ansammlung aus Bürgervertretern, BILD-Lesern, BILD-Schreibern, Fotografen, Gärtnern, Geldgesocks.

BILD-Leser Günter Schullenberg: Laute Nachbarn als "Gartennazis" zu bezeichnen ist eine nicht hinnehmbare Verharmlosung der Nazis des Dritten Reiches.

Mey: Das ist eine Wortschöpfung des Kabarettisten Georg Ringsgwandl für fanatische Rasenstutzer, Heckenspießer und Halmausrotter.

Georg Ringsgwandl: Scharf rechts hinterm Mond, / wo der Gartennazi wohnt, / nicht mehr Stadt und noch nicht Land, / wo der Gartennazi wohnt. / Der ständig rumschleicht, spioniert, / die andren alle drangsaliert, / er gehört zu dieser Art von Leut', / die mit der Nagelscher' den Rasen schneid't.

Mey: Es stinkt und knattert, doch die Hausbesitzer sind gar nicht da. Ich wende mich gegen diese fanatischen Menschen, die in ihrer Abwesenheit dafür sorgen, daß aus ihrem Grundstück mit Flammenwerfer, elektrischem Zweitakter und Nagelschere ein englischer Rasen oder Golfplatz wird. Hans W. Hansen, Leiter der Ordnungsbehörde des Amtes Landschaft Sylt: Heutige Rasenmäher sind viel leiser als die vorgeschriebene Norm. Ein weiterer Ortstermin bei Herrn Mey ist nicht notwendig.

Mey: Wenn man etwas satirisch meint, muß man hierzulande wohl eine Riesen-Leuchtschrift anknipsen. Kurioserweise hat die Realität ja nun Dr. Ringsgwandls satirische Überspitzung eingeholt.

Dr. Georg Ringsgwandl: Zu dem Lied hat mich ein Nachbar inspiriert. Zehn Tage, nachdem wir eingezogen waren, hat er sich erschossen. Diese zehn Tage lang hab' ich ihn nur schimpfend und Unkraut jätend erlebt. Und wie er meiner Frau gartungsgestalterische Direktiven erteilte. Der klingelte zwei Häuser weiter und sagte, Entschuldigung, Sie haben ja Ihr Kaminholz im Garten gar nicht korrekt abgedeckt, das schimmelt doch, das geht ja nicht, ich habe zufällig ein Blech dabei, das kommt da jatzt drauf. Eben ein Pedantenarsch, ein gemeingefährlicher.

Mey: Montag links von uns, Dienstag hinter uns, Mittwoch schräg links über die Straße, Donnerstag gegenüber, Freitag rechts über die Straße, Sonnabend rechts neben uns und heute fangen sie links von uns wieder von vorne an. Gleichzeitig stoßen sie zu, mit einem 4-Takt-Rasenmäher, einem 2-Takt-Kantentrimmer und einem 2-Takt-Laubpuster, alle an der oberen Drehzahlgrenze und mit Sicherheit jenseits aller zulässigen Lärmnormen.

Sylts Bürgermeisterin Ruth Sönksen: In der Amtsverordnung zum Schutz des Kurbetriebs steht unter §2, Absatz 2: Während der Ruhezeiten (13 bis 15 Uhr, 21 bis 8 Uhr) ist jeglicher Lärm verboten. Ich kann mir nicht vorstellen, daß jemand nachts Rasen mäht.

Kurausschuß-Vorsitzender Dirk Erdmann: Das wird doch alles nur hochgespielt.

Mey: Ich selbst habe unserem Garten eine Schonzeit im Sommer verordnet, und er ist wunderschön, mit blühenden Blumen und Gräsern und Insekten und Vögelchen, die in dieser Oase Zuflucht finden. Es gibt ästhetisch und biologisch keine zwingende Notwendigkeit, das Gras im Sommer am Wachsen zu hindern.

B. u. M. Dethloff, Westerland: Sie irren: Einige Kurgästeinszenieren regelrechte Dramen, wenn ihr mitgemieteter Garten nicht regelmäßig gepflegt wird. Vor kurzem beschwerte sich zum Beispiel ein Feriengast, ein Garten sei total verkommen. Richtig war: Er wurde einen Tag später als sonst gemäht.

Mey: Kompromißvorschlag: Damit die Gartenpflege-Betriebe keine Einbußen haben, finden Sie bitte einen vierwöchigen Turnus - so wie es mit der Leerung der Mülltonnen funktioniert -, mit dem Sie das Mähen in einem Inselort auf einen Tag im Monat begrenzen.

Amtsvorsteher Heinz Maurus: Gehen Sie am Strand spazieren und entspannen Sie sich!

Mey: Kann es sein, daß Kampen, das sich so gern als Künstlerdorf darstellt, keins mehr ist?

Herr Badecker: Als "St. Tropez des Nordens", als "Worpswede an der Küste" oder als "Hiddensee der Nordsee" nwird Kampen bezeichnet. Während zunächst tatsächlich Maler, Schriftsteller und ein paar Intellektuelle Kampen liebten, haben sich in den letzten Jahrzehnten zunehmend Jet-Set und Schickeria breitgemacht.

Moritz Rinke: Ich komme aus dem richtigen Worpswede! Verzeihung, Rinke mein Name: Sie kennen mich wahrscheinlich als Schriftsteller, Dramatiker und Kanzlerspargelesser. Aber jetzt bin ich auch noch diesjähriger Sylter Inselschreiber. Autorinnen und Autoren hatten sich mit einem Essay zum Thema "Das Wichtigste an einer Insel ist das Wasser drum herum" um den Förderpreis beworben. Das zum dritten Mal vergebene Stipendium des Mineralwasserkonzerns Sylt-Quelle umfaßt einen achtwöchigen Aufenthalt auf Sylt, kostenfreies Wohnen in Rantum sowie ein Preisgeld von 5000 Euro. Mein Beitrag überzeugte die Jury durch gekonnte Metaphorik jenseits der gängigen Insel-Klischees.

Dr. Georg Ringsgwandl: Man muß schon wenig Scham haben, in Kampen zu wohnen. Bäh, da gibt es so einen spießigen Scheißladen, erinnere ich mich, da gibt es im Grunde NUR spießige Scheißläden, erinnere ich mich, aber der spießigste Scheißladen, an den ich mich erinnere, ist das Gogärtchen.

Herr Badecker: Im legendären Gogärtchen trifft sich die Kampener Szene nachmittags zu Kaffee und Kuchen, abends gibt es Sylter Kost zu gehobenen Preisen.

Mathias Rey aus Westerland: Es wäre sehr nett, wenn Sie Ihre Heimreise mit einer Anzeige in der Sylter Rundschau bekannt geben würden, damit wir dann einen Mähdrescher bestellen können.

Mey: Eigentlich hatte ich hier auf der Bank hinterm Haus eine Verabredung mit meiner Inspiration, aber bei dem Radau möchte sie mir doch lieber an andrer Stelle begegnen.

Hans W. Hansen, Leiter der Ordnungsbehörde des Amtes Landschaft Sylt: Es gibt mehr Unternehmer, die vom Gartenbau als von der Inspiration auf der Terrasse leben.

Über den Zaun winkt Friede Springer: Trinken Sie einen mit? Ich werde gerade 60 Jahre alt. Aber joggen hält mich fit. Tag, die Herrschaften. Äh, was ich sagen wollte, wegen der Nazi-Schose: Christian Kracht, der Schriftsteller und gleichnamige Sohn des einstigen Generalbevollmächtigten meines Mannes sen. selig, dieser Christian Kracht, junior, besitzt das Copyright für den Begriff "SPD-Nazi". Wußten Sie das? Und wer trinkt jetzt was mit? Ich werfe ein paar Steaks auf den Grill!

Dr. Georg Ringsgwandl: Vor Jahren rief Mey mal im "SZ-Magazin" den Trend "Vegetarisches Grillen" aus. Ja, geht's denn noch? Ich weiß noch, da hab' ich damals direkt in die Zeitschrift kotzen müssen.

Nachbarin Katrin Lehmann: Der ist frustriert, weil er keinen Erfolg mehr hat. Er macht einen auf grün und fährt hier im dicken Mercedes und teuren Porsche rum.

Mey: Ich sehe immer öfter lebendig, was tot vor mir auf dem Teller liegt. Wenn es Lammkotelett gibt, sehe ich Lämmchen.

Eine Nachbarin namens "Eine Nachbarin", die, in einem Hula-Hoop-Reifen stehend, einen gutinformierten Kreis darstellt: Sollen wir uns Schafe halten? Dann beschwert er sich, daß die Tiere zu laut blöken.

Jens Hansen, mäht gerade mit einem Kantentrimmer, kopfschüttelnd zu seinem Auffangkorb: Der ist bekloppt.

Rinke: Wer spielt denn da so schön Klavier in Ihrem Teehaus, werte Dame?

Friede Springer: Das ist Mathias Döpfner. Wunderbar, nicht? Gleich wird er meinen Rasen mähen. Mit einem Aufsitzmäher. Bei der Fläche kommt man anders gar nicht gegen an, gegen den Graswuchs.

BILD-Leserin Marga Niebuhr: Statt den Rasen zu trimmen, sollten die Nachbarn mal Reinhard Meys Lieder hören. Daraus spricht das wahre Leben!

Mey liefert geschmeichelt eine Kostprobe: Alles was ich habe, ist meine Küchenschabe / Sie liegt auf meinem Ofen, da kann sie ruhig poofen.

BILD-Leser Wolfgang Ludewig: Denkt dieser unsympatische Liedermacher auch mal an die ruinierten Nerven anderer Leute, wenn sie sich im Rundfunk seine zum Teil widerlichen Liedertexte anhören müssen?

Dr. Georg Ringsgwandl: Ich kenne tatsächlich Leute, die Platten von Reinhard Mey besitzen. Ich suche ja meine Freunde nicht nach ihrer Plattensammlung aus. Und irgendwas müssen die SPD-Wähler ja auch hören.

Friede Springers sprechender Dobermann hechelt herbei: Mach Platz, BILD!

BILD macht Platz und fragt Frauchen: Ekeln Nachbarn Reinhard Mey weg von Sylt?

"Eine Nachbarin" bricht das Beckenkreisen ab - 25 Jahre Elvis tot! -, der Hula-Hoop-Reifen trudelt auf den Wimbledonrasen: Dann soll der Lieder-Trottel doch ins Watt ziehen. Da gibts kein Gras.

Hendrik Tongers, BILD-Leser aus Langeoog: Liebe Sylter Gartenzwerge: Mäht Mey nieder!

Friede Springer: BILD, faß!

Rinke: Man kann die Natur mit einer Forke vertreiben, aber sie kehrt immer wieder zurück. Horaz.

Dr. Georg Ringsgwandl: Den Gefallen, jetzt auf mein Gartennazi-Copyrigth zu pochen, den tu ich dem Hansel nicht. Ich mach' mich doch nicht zum Urheberrechtsnazi.

Süddeutsche Zeitung 14.08.02

Reinhard Mey verliert „Rasenmäherkrieg“

„Gehen Sie spazieren, entspannen Sie sich!“

Auf Sylt ist die Freiheit nicht grenzenlos. Liedermacher Reinhard Mey muss Rasen mähende „Gartennazis“ weiter dulden.

Armer Reinhard Mey! Wie „Bild“ gestern groß berichtete, hat sich der Liedermacher (59) mit den Nachbarn seines Hauses in Kampen auf Sylt angelegt und einen „ständigen Lärmterror“ durch permanentes Rasenmähen beklagt. „Irgendein Depp mäht immer“, schimpfte der Barde in einem Leserbrief in der Lokalzeitung „Sylter Nachrichten“, den auch die „Bild“-Zeitung aufgriff.

Der auf den Plan gerufene Kampener Kurausschuss reagierte auf diese Attacke allerdings äußerst gelassen: An den Sänger ging der gut gemeinte Rat: „Gehen Sie am Strand spazieren und entspannen Sie sich!“ Zudem wurde „an die Hausbesitzer appelliert, die ordnungsrechtlich vorgeschriebenen Mähzeiten einzuhalten“, sagte Ausschussmitglied Hans-Otto Finke.

Naturfreund Mey hatte sich in dem Brief beklagt, dass um ihn herum fast pausenlos lautstark die Rasenflächen gestutzt würden und regte „erweiterte Mäh-Schonzeiten“ an. Er selbst lasse sein Gras zur schönsten Jahreszeit einfach wachsen und mähe erst im Spätsommer. Inzwischen sind die Leserbrief-Spalten der „Sylter Nachrichten“ mit dem Streit gut gefüllt.

Auch den Begriff „Gartennazis“ hatte Mey als Zitat einer Wortschöpfung des bayerischen Kabarettisten Georg Ringswandl in dem Leserbrief verwendet, der bereits am 5. August veröffentlicht worden war. Die Nachbarn seien „mit schwerem Gerät und unter Höllenlärm-Entwicklung damit beschäftigt, auf handtuchgroßen Grundstücken, kleinen unschuldigen Grashalmen den Garaus zu machen“, schrieb Mey.

Den Brief hatte der 59-Jährige gleichzeitig an die Gemeinde geschickt und diese aufgefordert, den „Rasermäherkrieg“ zu beenden. Kampens Bürgermeisterin Ruth Sönksen wies die Vorwürfe des populären Mitbewohners im 350 Einwohner zählenden Friesendorf zurück. Es sei nicht festzustellen, dass außerhalb der üblichen Ruhezeiten gemäht werde, meinte sie.

Rainer Fann

SUPER ILLU

RASENMÄHERKRIEG

Der Liedermacher Reinhard Mey hat sich mit den Nachbarn seines Hauses in Kampen auf Sylt angelegt und einen «ständigen Lärmterror» durch permanentes Rasenmähen beklagt. «Irgendein Depp mäht immer», schimpfte der Barde in einem Leserbrief in der Lokalzeitung «Sylter Nachrichten», den auch die «Bild»-Zeitung aufgriff.

Appell
Gelassen reagierte auf diese Attacke der auf den Plan gerufene Kampener Kurausschuss bei einer Sitzung: «Es wurde lediglich an die Hausbesitzer appelliert, die ordnungsrechtlich vorgeschriebenen Mähzeiten einzuhalten», sagte Ausschussmitglied Hans-Otto Finke.

Spät-Mäher
Naturfreund Mey hatte sich in dem Brief beklagt, dass um ihn herum fast pausenlos lautstark die Rasenflächen gestutzt würden und regte «erweiterte Mäh-Schonzeiten» an. Er selbst lasse sein Gras zur schönsten Jahreszeit einfach wachsen und mähe erst im Spätsommer.

Gartennazis
Auch den Begriff «Gartennazis» hatte Mey als Zitat einer Wortschöpfung des bayerischen Kabarettisten Georg Ringswandl in dem Leserbrief verwendet, der bereits am 5. August veröffentlicht worden war. Die Nachbarn seien «mit schwerem Gerät und unter Höllenlärm-Entwicklung damit beschäftigt, auf handtuchgroßen Grundstücken, kleinen unschuldigen Grashalmen den Garaus zu machen», schrieb Mey. Den Brief hatte der 59-Jährige gleichzeitig an die Gemeinde geschickt und diese aufgefordert, den «Rasermäherkrieg» zu beenden.

Laute Maschinen
Kampens Bürgermeisterin Ruth Sönksen wies die Vorwürfe des populären Mitbewohners im 350 Einwohner zählenden Friesendorf zurück. Es sei nicht festzustellen, dass außerhalb der üblichen Ruhezeiten gemäht werde, meinte sie. «In der Tat sind die Mähmaschinen, vor allem die der beauftragten Unternehmen, meist fürchterlich laut», räumte dagegen eine andere Kampener Hausbesitzerin ein.

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